Freitag, 8. März 2013

Tag 36

Invasion der Gänse
Ich hatte schon in den letzten Wochen immer wieder ein paar Gänse über das Haus fliegen sehen. Sie landeten dann irgendwo auf einer Wiese hinter dem Haus und waren für mich nicht zu sehen. Allerdings nervten ihre ständigen Rufe und die klingen wie bei Gänsen üblich nach einer total kaputten Tröte - sehr angenehm!
Doch heute schossen die Gänse den Vogel ab, als sich auf beinahe sämtlichen Dächern der Nachbarschaft eine Schar von ihnen niederließ (das billige Wortspiel möge man mir verzeihen). Es stellte sich unweigerlich eine bedrohliche Stimmung ein, ich fühlte mich umzingelt und tief verborgene Kindheitserinnerungen drängten an die Oberfläche: Ich durfte als Jugendlicher, wenn meine Eltern im Urlaub waren, ab und an die Gänse füttern. Mein Vater hatte mich vorgewarnt, dass die größte von ihnen sehr aggressiv sei. Ich wand meinen Blick nur kurz von ihr ab, um das Tor zu öffnen, schon hatte sich das Biest in meiner Wade verbissen. Glücklicherweise trug ich zu diesem Zeitpunkt vorsorglich eine feste Hose, weshalb die Blessuren gering ausfielen. Meine ohnehin vorhandene Abneigung gegnüber Gänsen wurde dadurch nur verstärkt.

Bei den Gänsen auf unseren Dächern handelt es sich tatsächlich um Exemplare der Kanadagans (Branta canadensis). Ihr in charakteristischer V-Formation erfolgender Zug in die Überwinterungsquartiere und die Rückkehr in die Brutreviere im Frühjahr sind in Nordamerika Symbole für den Wechsel der Jahreszeiten. Deshalb gebe ich dieser Art noch einmal eine Chance und freue mich auf den nun offiziell angekündigten Frühling.



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